Der Preis für die Stromlieferung setzt sich aus den Komponenten Energie, Netznutzung und Abgaben zusammen. Neu kommt ein gesetzlich vorgeschriebener Messtarif hinzu, der die Kosten für die Messung des Strombezugs separat ausweist. Der Energiepreis bleibt auch 2026 für die Nidwaldner Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung unverändert. Der Preis für die Netznutzung kann dagegen leicht gesenkt werden. Dies dank der Tarifreduktion der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid und trotz der neu eingeführten «solidarisierten Kosten» für Netzverstärkungen und finanzielle Überbrückungshilfen. Die Tarifreduktion gibt das EWN direkt an die Kundinnen und Kunden weiter. Die Abgaben an den Bund zur Förderung der erneuerbaren Energien und für die Sanierung der Wasserkraft sowie an den Kanton für die Nutzung des Wassers und des öffentlichen Grunds bleiben unverändert, ebenso der Grundpreis fürs Netz.
Sehr günstige Strompreise in der Grundversorgung
Insgesamt profitieren Stromkunden in der Grundversorgung weiterhin von sehr günstigen Strompreisen. Ein durchschnittlicher Haushalt in einer Fünfzimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler mit einem Jahresverbrauch von 4 500 Kilowattstunden (ElCom-Verbrauchskategorie H4) bezahlt 2026 im Jahr durchschnittlich rund 3 Franken weniger, was einer Preisanpassung von -0.3 % entspricht.
Messkosten separat ausgewiesen
Neu müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben die Kosten für das Messen der Stromflüsse aus der Grundgebühr für die Netznutzung herausgerechnet und als eigene Preiskomponente ausgewiesen werden. Für die Kundinnen und Kunden des EWN ändert sich der Preis dadurch nicht.
Günstige Produktion
«Das EWN ist mit den Produktionsanlagen, der Kundenstruktur und der Strommarktbeschaffung sehr gut aufgestellt», erklärt Remo Infanger, Direktor des EWN. «Die Wasserkraftanlagen in Nidwalden und die unserer Beteiligungen produzieren verhältnismässig günstig.» So muss das EWN die Energiepreise – wie schon in den Vorjahren – auch dieses Jahr nicht erhöhen. Zudem hat sich das EWN eine hohe Kompetenz in der strukturierten Beschaffung und im Verkauf von Strom mit Handelspartnern erarbeitet – will heissen, dass das EWN Strom gezielt und effizient ein- und verkauft.
Investition in Grossbatteriespeicher
«Auch in Zukunft will das EWN teure Ausgleichsenergie vermeiden und die Strompreise – insbesondere den Netznutzungspreis – weiterhin tief halten», betont Remo Infanger. Deshalb investiert das EWN 10 Millionen Franken in den Bau eines Grossbatteriespeichers. Der in der Batterie gespeicherte Strom kann bei Schwankungen, verursacht durch die wachsende Zahl von dezentral produziertem Strom, schnell zum Ausgleich ins eigene Netz abgegeben oder im Regelenergiemarkt der Swissgrid verkauft werden.
Marktgerechte Vergütung für Sonnenstrom
EWN vergütet die Rückspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen seit langer Zeit marktgerecht gemäss dem Referenz-Marktpreis des Bundesamtes für Energie BFE, ab 2026 inklusive der Mindestvergütung für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 150 kW. Zusätzlich vergütet EWN die Qualität für Sonnenstrom mit 2 Rp./kWh und Wasserstrom mit 1 Rp./kWh. Durch die Vergütung gemäss dem Referenz-Marktpreis kauft das EWN den Strom von den dezentralen Produzenten nicht teurer ein als am Markt, wodurch keine zusätzlichen Mehrkosten an die Kunden der Grundversorgung weitergegeben werden müssen und die Strompreise auf einem tiefen Niveau gehalten werden können.